Vorurteilsbewusstes Spielzeug gibt es zum Beispiel im Online-Shop von tebalou.

Vorurteilsbewusstes Spielzeug

Das Spielzeug prägt bei Kindern die Vorstellung davon, was »normal« und »wünschenswert« ist. Das ist dann ein Problem, wenn das Spielzeug nicht alle Kinder repräsentiert. Hier sind unsere Tipps, wie Kitas auf vorurteilsbewusstes Spielzeug achten können.

Kinder erkunden die Welt spielend. Doch was ist, wenn das Spielzeug ein einseitiges Bild von der Welt wiedergibt? Unbewusst gibt Spielzeug den Kindern so einen Hinweis darauf, was als vermeintlich »normal« und »wünschenswert« gilt. Das hat Auswirkungen auf die Kinder.

Wenn es Puppen nur mit heller Hautfarbe gibt und Stifte in »Hautfarbe« immer beige sind, dann gibt es den Kindern zu verstehen: Menschen mit heller Hautfarbe sind es eher wert, in Form von Puppen und Bildern dargestellt zu werden, als Menschen mit dunklerer Hautfarbe. Die Kinder mit heller Hautfarbe erhalten die Botschaft: du gehörst dazu. Die mit dunkler Hautfarbe: du gehörst nicht dazu. Du bist nicht richtig oder wichtig.

Wie Spielzeug Vorurteile vermittelt

Unbemerkt bildet dies Machtverhältnisse in unserer Welt ab. Und die Kinder orientieren sich daran. Sie entwickeln schon früh das Gefühl, dass diejenigen mit heller(er) Hautfarbe denen mit dunklerer Hautfarbe überlegen sind. »Kinder, deren Identitätsaspekte im Spielmaterial fehlen, werden in ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Identitätsentwicklung nicht gestärkt«, schreibt KiDs aktuell in seiner Ausgabe zum Thema. Das zeigt sehr eindrücklich der sogenannte Doll-Test.

Der Test aus den 1940er Jahren sollte zeigen, wie stark sich Diskriminierung bereits bei Vorschulkindern bemerkbar macht. Den Kindern werden zwei Puppen vorgesetzt – eine Schwarze und eine Weiße. Dann fragen sie die Wissenschaftler:innen zum Beispiel »Welches ist die intelligente Puppe?« oder »Welches ist die böse Puppe?«. Ziemlich schnell wird klar: Selbst Schwarze und PoC-Kinder assoziieren mit der dunkelhäutigen Puppe negative und mit der Weißen positive Eigenschaften.

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Ähnlich sieht es bei Spielzeug mit Geschlechterstereotypen aus. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen sind kaum in der Welt der Spielwaren repräsentiert. Erziehende, die bewusst mit dem Thema Vielfalt umgehen und sich um vorurteilsbewusstes Spielzeug bemühen, können viel Positives bewirken. Sie können dafür sorgen, dass jedes Kind sich zugehörig und angenommen fühlt – unabhängig von Hautfarbe, Konfession, Familienkonstellation, Körperbau, Beeinträchtigungen, Vorlieben, Wünschen und Träumen.

Tipps für vorurteilsbewusstes Spielzeug

Erziehende in der Kita haben mehrere Möglichkeiten, um für mehr Vielfalt durch vorurteilsbewusstes Spielzeug zu sorgen:

  • Vorurteilsbewusstes Spielzeug kaufen. Zum Beispiel gibt es den Berliner Online-Shop diversity-spielzeug.de. Auch der Online-Shop tebalou.shop schreibt: Auch im Online-Shop diversity-is-us.de können Sie fündig werden.
  • Positiv-Listen für vorurteilbewusstes Spielzeug. Es gibt darüber hinaus Listen mit Spielzeug, das aus unterschiedlichen Gründen hilft, Vorurteilen und Stereotypen entgegen zu wirken. So gibt etwa der Verband binationaler Familien und Partnerschaften eine Positiv-Liste für vorurteilsbewusstes Spielzeug heraus. Auch das Institut für den Situationsansatz liefern eine Checkliste für vorurteilsfreies Spielzeug.
  • Spielzeug selbst herstellen und gestalten. Eine Alternative für den Kauf von vorurteilsbewusstem Spielzeug ist es, Spielmaterialien selbst herzustellen. Das Institut für den Situationsansatz nennt als Beispiel eine Kita, die Fotos von den Ohren der Kinder aufgenommen und daraus ein Memory gebastelt hat. Außerdem liefert das Institut eine Anleitung, wie Sie Barbies selbst umgestalten können.
  • Stereotype spielend hinterfragen. Auch mit Spielzeug, das Stereotype und Vorurteile bedient, können Erziehende kritisch umgehen: Vielleicht besiegt die Prinzessin im rosa Taftkostüm ja den Drachen und der Astronaut geht in die Küche kochen … »Eine Herausforderung ist es, im gemeinsamen Spiel Stereotype, Ausgrenzung und Unsichtbarmachung altersgerecht zum Thema zu machen. Hier gilt es, mutig eigene Wege zu finden«, schreibt KiDs aktuell in der Online-Broschüre »Fair Play! Vielfalt in Spielmaterialien«.
  • Spielzeugherstellende in die Pflicht nehmen. Schauen Sie, welche Kampagnen es gibt, die von den Spielzeugherstellenden mehr Vielfalt und weniger Stereotype und Vorurteile fordern und unterstützen sie diese. Und falls Sie sich nun mit neuem Blick umschauen und feststellen, dass ihr Lieblings-Spielzeughändler oder -hersteller wenig Diversität und vorurteilsbewusstes Spielzeug bietet – dann schreiben Sie ihn doch einfach heute gleich mal an.