Ich kann kochen: Kindern mit Fluchterfahrungen das Ankommen erleichtern

Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen erleichtern

Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen erleichtern kann eine sehr herausfordernde Aufgabe sein. Die Initiative der Sarah Wiener Stiftung »Ich kann kochen« gibt unter anderem auch Tipps, wie Erzieher*innen in der Kita das Thema »Kochen« nutzen können, um Kinder und Eltern mit Fluchterfahrung zu stärken und zu integrieren.

Wenn Pädagog*innen in der Kita Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen erleichtern sollen, dann ist das oft eine herausfordernde Aufgabe. Vielleicht gibt es die Sprachbarriere? Vielleicht die kulturelle Kluft? Vielleicht haben die Kinder mit dem zu kämpfen, was sie jüngst erlebt haben? Vielleicht fühlen sie sich fremd und ausgeschlossen? Das alles ist nicht leicht. Zumal Pädagog*innen in der Kita ja weder Therapeut*innen sind noch Sozialpädagog*innen.

Warum Kochen & Essen Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen erleichtert

Dennoch können Erzieher*innen in der Kita etwas tun, um Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen in der neuen Heimat zu erleichtern. Und zwar durch gemeinsames Kochen und Essen. Denn Essen verbindet – über Kultur- und Sprachgrenzen hinweg. Gemeinsam kochen geht immer. Von einander lernen inspiriert. Zusammen essen tut der Seele gut. Die Initiative »Ich kann kochen« listet auf ihrer Website die positiven Aspekte auf, die sich (laut Fachverband Traumapädagogik) damit bewirken lassen:

  • Kinder erleben Autonomie (ich kann etwas entscheiden)
  • Sie erleben Kompetenz (ich kann etwas bewirken)
  • Und sie spüren Zugehörigkeit (Ich gehöre dazu und werde geschätzt)

»Ich kann kochen« gibt dazu auch ein praktisches Beispiel, von einem ukrainischen Mädchen, dass zehn Äpfel in Rekordtempo schälen konnte – mit einem Messer! »Das wird jetzt überall erzählt, und sie fühlt sich super dabei. Letztens gab es eine Mango und die anderen Kinder fragten: Kannst du eine Mango auch so gut schälen wie Äpfel?« – es ist keine Frage: so etwas erleichtert Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen.

Tipps für Pädagog*innen, Eltern und Kindern mit Fluchterfahrung

Wie wichtig die Ernährungsbildung ganz generell in der Kita ist, haben wir bereits 2023 bei einem Werkstatt-Treffen ausführlich beleuchtet (hier finden Sie den Bericht). Darüber hinaus trägt eine weltbewusste Ernährung auch ganz erheblich zum Klimaschutz, zu globaler Gerechtigkeit und zur Wahrung der Menschenrechte bei, wie Sie zum Beispiel im Interview »Globale Ernährungsbildung in der Kita« nachlesen können.

Wie sich die bewusste Gestaltung von Kochen und Essen in der Kita nutzen lässt, um Kindern mit Fluchterfahrung das Ankommen zu erleichtern, dazu finden Sie viele Tipps und Hinweise auf der Website von »Ich kann kochen«. Zum Beispiel die Nummer zu einer kostenlosen Beratungs-Hotline der Barmer, die Unterstützung beim Umgang mit seelisch belastenden Situationen gibt. Sie finden hier jede Menge Quellen und Literaturtipps. Sie können herausfinden, wie Sie die Eltern sinnvoll mit in das Thema einbeziehen können. Es gibt Links zu Elterninfos in Bezug auf das Kita-Konzept in Deutschland auf ukrainisch sowie Tipps für die Pädagog*innen in Kitas zum Thema »Selbstfürsorge«. Wichtig dabei:

  • Gehen Sie Schritt für Schritt!
  • Setzen Sie sich nicht unter Druck!
  • Sie tun schon so viel!
  • Machen Sie sich Ihre Grenzen bewusst!

Ich kann kochen

Übrigens: Diese Info-Seite ist nur ein kleiner Teil der Initiative »Ich kann kochen«. Denn hier werden sogenannte Genussbotschafter*innen ausgebildet. Das Ziel ist es, überall in den Bildungseinrichtungen eine gute Ernährungsbildung für Kinder sicherzustellen. Alle können sich kostenlos zur Einstiegsfortbildung anmelden. Danach können Sie sich im Online-Portal einloggen und sehen weitere Inhalte. Weitere Infos finden Sie auf der Website oder im Flyer.