Mit dem Klimafrühstück können Erzieher*innen mit Kindern auf spielerische Weise erkunden, wie ihre Ernährung mit den weltweiten Auswirkungen des Klimawandels zusammenhängt. Yvonne Naundorf vom KATE e.V. erklärt, wie das geht.
Was ist das Klimafrühstück und wie ist es entstanden?
Das Klimafrühstück ist 2006 entstanden. Vorwiegend durch zwei ehemalige KATE-Mitarbeiter*innen, denen das Thema „Klimawandel“ sehr am Herzen liegt. Ihr Ziel war es, Kindern in der 3. bis 6. Klasse anhand eines alltäglichen Rituals zu zeigen, was ihr Handeln mit dem Klima zu tun hat. Das Frühstück eignete sich dafür gut.
Kurz darauf folgten Anfragen von jüngeren und älteren Kindern. Jugendliche und Eltern waren interessiert. So sind im Laufe der Zeit viele verschiedene Module entstanden. Heute gibt es Module für die KiTa, Schulstarter, Grundschule, Sekundarstufe, Klimadinner und Klimakoch-Workshops für Erwachsene. Darüber hinaus gibt es Module für die außerschulische Bildungsarbeit, Aufbaumodule zu Klimagerechtigkeit und Klimaflucht.
Wieso eignet sich ein Frühstück so gut, um über Themen wie Nachhaltigkeit oder globale Gerechtigkeit nachzudenken?
Das Klimafrühstück stellt die Verbindung her zwischen individuellen und familiären Ernährungsgewohnheiten auf der einen Seite. Und der Nahrungsmittelproduktion und den globalen Auswirkungen von Klimawandelfolgen auf der anderen Seite. Beim Klimafrühstück lernen die Kinder durch Theater, Singen und Malen den Unterschied zwischen Wetter und Klima.
Außerdem lernen sie auf einer Klimazonenreise anhand von Bildern, Tieren und einer Fantasiereise die verschiedenen Klimazonen kennen. Die Kriterien Transport, Anbauart, Saisonalität, Regionalität und Verpackung finden sich auf den Frühstücksbuffet wieder. Zum Anschluss können die Kinder spielerisch erproben, wie der Treibhauseffekt zustande kommt. Oder wie der CO2-Ausstoß historisch gewachsen ist und was CO2 in unserer Atmosphäre macht. Dazu gibt es zum Beispiel das „CO2-Fangspiel“.
Danach finden die Erzieher*innen gemeinsam mit den Kindern heraus, was wir dagegen in Bezug auf Ernährung tun können.
Wie können Erzieher*innen in ihrer Kita ein Klimafrühstück durchführen?
Das KiTa-Modul des Klimafrühstücks besteht aus drei Phasen von 40 bis 60 Minuten. Dazu gibt es einen Koffer mit allen Materialien sowie einem Leitfaden mit detaillierter Methodenbeschreibung. Zudem enthält er eine Einkaufsliste für das Frühstück und Hinweise zur Weiterarbeit. Diesen Klimakoffer können Erzieher*innen beim KATE e.V. deutschlandweit ausleihen. Er wird dann zugeschickt.
Daneben gibt es das Material „Leo´s Klimazonenreise“. Es eignet sich besonders für Vorschulkinder und lässt sich ebenfalls auf der Webseite zur Vertiefung bestellen. Weiterhin empfehlen wir, gemeinsam mit den Kindern für das Klimafrühstück einzukaufen. Vielleicht gibt es ja einen lokalen Bauernmarkt in der Nähe?
Welche Wirkung hat das Klimafrühstück?
Die Aussagen einiger Eltern nach dem Klimafrühstück zeigen, dass auch Kinder bereits Multiplikator*innen sein können. Sie beeinflussen ja die täglichen Kaufentscheidungen ihrer Eltern. Nach unseren Klimafrühstücken haben wir Aussagen gehört wie: “ Meine Tochter fragt jetzt immer: ‚Mama – wo kommt der Apfel her?’“. Oder auch: „Dank eures Klimafrühstücks muss ich nun auf Erdbeeren im Winter verzichten ;-)“. So etwas freut uns natürlich.
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