Brot gibt es fast überall auf der Welt – aber in unterschiedlichsten Formen und aus verschiedensten Zutaten. Brot verbindet uns. Und Brot können die Kinder mit ihren Erzieher*innen selbst herstellen. Ideal also für eine Aktion des Globalen Lernens „Brot in der Kita“!
Wo kommt das Brot eigentlich her?
Wenn es stimmt, dann kauten schon unsere Vorfahren vor etwa 11.000 Jahren Fladenbrot. Damals bestand es aus Einkorn und Emmer, den Vorfahren unseres Weizens. Brot in Laiben, wie wir es heute kennen, entwickelten dann aber die alten Ägypter vor rund 6.000 Jahren. Sie entdeckten nämlich, dass Brot aufgeht, wenn man es mit Hefepilze und Milchsäurebakterien versetzt und dann stehen lässt.
Dieser chemische Prozess soll übrigens auch der Namensgeber für unser Wort „Brot“ sein: Er stammt vom althochdeutschen „prôt“ ab, was so viel heißt wie „Gegorenes“. Daraus machten die alten Ägypter bereits mehr als 30 Brotsorten. Aus dem Grund hießen die Menschen am Nil auch die „Brotesser“.
Brotsorten aus aller Welt
Heute soll es alleine in Deutschland über 300 Brotsorten geben. Nicht darin enthalten sind die zirka 1.200 Kleingebäcke wie Brötchen und Brezeln. Das überprüft das Deutsche Bäckerhandwerk. Auf der Website des Deutschen Brotinstituts e.V. finden sich noch viele weitere Infos sowie einen Bäckerfinder.
Doch nicht nur hier, auch überall auf der Welt haben sich die unterschiedlichsten Brotsorten entwickelt. In Großbritannien und den USA ist es das Kastenweißbrot. In Frankreich das Baguette. In Italien das Ciabatta. In Schweden das Knäckebrot. In Mexiko das Tortilla. In Indien das Naan-Brot. Und in Griechenland und dem Nahen Osten das Pita-Brot. Um nur ein paar der vielen Sorten zu nennen.
Brot in der Kita für Globales Lernen
Alle Brotsorten der Erde bestehen aus unterschiedlichen Zutaten, werden auf verschiedene Weise hergestellt. Die Menschen verbinden mit ihnen unterschiedliche Erinnerungen, Traditionen und Rituale. Und doch verbindet es Menschen auch weltweit. Denn es gehört in vielen Kulturen zu den Grundnahrungsmitteln. Deshalb eignet sich Brot in der Kita so gut, um mit den Kindern auf Entdeckungsreise zu gehen!
Brot in der Kita ist ein idealer Anknüpfungspunkt, um mit den Kindern ökologische Kreisläufe nachzuvollziehen und andere Kulturen kennen zu lernen. Wie das geht? Dazu haben wir in den Material-Pool von Kita-Global geschaut und zwei spannende Material-Tipps für Sie zusammengetragen:
1. Arbeitsmappe für Kitas zum Thema »Brot in der Kita«
Brot für die Welt bietet unter diesem Titel mehrere Module und Materialien zum Thema Brot in der Kita an. Zwei Ideen haben wir daraus herausgegriffen:
1) Die Kinder bringen unterschiedliche Brotsorten mit und probieren sie. Sie stellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten fest. Sie fragen sich: Wie wird das Brot gegessen? Wird es zum Beispiel geschnitten und belegt oder gerissen und getunkt? Sie sammeln so viele Brotsorten, wie sie können. Und sie backen als Highlight gemeinsam ein Brot – zum Beispiel ein Tortilla-Fladen. Der ist sehr schnell hergestellt.
2) Die Kinder entdecken wie Brot entsteht. Dazu lassen sie unbehandelte Getreidekörner keimen. Sie versuchen aus Getreidekörnern Mehl zu machen (etwa mit einer Kaffeemühle). Sie kneten Teig, lassen ihn ruhen und gehen. Sie backen ihn. Und zum Schluss genießen sie ihn gemeinsam.
Infos
2. Solibrot in der Kita
Die Themen dieses Materials von Misereor sind unter anderem »Grundnahrungsmittel in aller Welt« und »Kinderrechte«. Mit den angebotenen pädagogischen Bausteinen können Pädagog:innen Kinder mit auf eine Reise um die Welt nehmen. Die Kinder erfahren dabei, dass nicht alle Menschen genug zu essen haben und nicht überall die internationalen Kinderrechte gewahrt werden. Aber auch, dass wir etwas dagegen tun können: wir können teilen.
Neben der thematischen Auseinandersetzung kommen die Kinder mit einer kreativen Back- und Spendenaktion ganz konkret ins Handeln. Sie backen gemeinsam Brot oder Brötchen und geben diese gegen Spende ab – im Dorf, in der Nachbarschaft, beim Kita-Fest. Der Verkauf findet in gemeinsamer Regie statt – auch mit Hilfe von Eltern, Verwandten und Freund:innen oder auch in Kooperation mit der örtlichen Bäckerei. Der Erlös der Aktion fließt in Misereor-Projekte. Mit den Kinder können sich die Kitas ein Projekt auswählen, das sie mit ihrem gesammelten Geld unterstützen möchten.
Und zum Schluss wird die Aktion in der Kita gefeiert, zum Beispiel mit einem Kita-Fest oder einem Dankgottesdienst. Wenn sich mehrere Kitas einer Region, die an der Aktion Solibrot in der Kita teilnehmen und die Misereor-Arbeit unterstützen, zusammenschließen kann eine Solibrot-Trommelreise mit Markus Hoffmeister und Misereor auch die Aktion abschließen.
In dem Materialordner von Misereor finden Pädagog:innen pädagogische Bausteine für die Erarbeitung im Stuhlkreis zu den Themen »Grundnahrungsmittel der Welt« und »Kinderrechte« sowie vielfältige Ideen für eine Reise um die Welt mit Liedern, Spielen, Rezepten und noch vielem mehr. Darüber hinaus sind kindgerechte Informationen zu Misereor-Projekten und den Ländern im Ordner zu finden sowie alle Informationen, um die Aktion in der Kita durchzuführen.
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