KITA-GLOBAL SDG-Challenge # 9: Weniger Ungleichheit

SDG-Challenge #9 – weniger Ungleichheit


Jeden Monat gibt’s bei KITA-GLOBAL eine neue Challenge. Unser Ziel: Viele Kitas in ganz Deutschland beschäftigen sich spielerisch mit den Globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Diesen Monat geht es um das 10. Globale Nachhaltigskeitsziel »Weniger Ungleichheit«. Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wie die Challenge bei Ihnen gelaufen ist.

Was wollen wir mit SDG #10 »weniger Ungleichheit« erreichen?

Ohne dass wir den Wohlstand in unserer Welt gerecht verteilen, kann es keinen Frieden und kein gutes Leben für alle geben. Davon sind wir weit entfernt. Laut Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) besitzen die reichsten 10 Prozent rund 76 Prozent des weltweiten Vermögens. Die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung besitzt hingegen nur 2 Prozent des weltweiten Vermögens. Diese Ungleichheit hat System: 71 Prozent der Menschen Leben in Ländern, in denen die Ungleichheit steigt. Mehr als 100 Millionen Menschen waren Ende 2022 auf der Flucht. Und eine von fünf Menschen hat in ihrem Leben Diskriminierung erfahren.

Was bedeutet »weniger Ungleichheit« für Deutschland? Diese Infografik des BMZ zeigt exemplarisch, um welche Arten von Ungleichheit es zum Beispiel geht.

Es muss sich also dringend etwas ändern. Wir brauchen mehr Gerechtigkeit. Und dazu müssen wir für weniger Ungleichheit sorgen, wie es das 10. Globale Nachhaltigkeitsziel (SDG) vorsieht. Das BMZ listet auf, was die Menschheit bis 2030 dazu anstrebt:

  • Das Einkommen der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung soll bis 2030 stärker anwachsen als der jeweils nationale Durchschnitt.
  • Alle Menschen sollen – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Herkunft oder sozialem und wirtschaftlichem Status – gleiche Möglichkeiten haben.
  • Abschaffung diskriminierender Gesetze und Politikmaßnahmen.
  • Ungleichheiten noch wirksamer durch eine armutsorientierte Sozialpolitik, Lohn- und Fiskalpolitik reduzieren.
  • Mehr Mitsprache von Entwicklungsländern in internationalen Finanz- und Wirtschaftsorganisationen.
  • Geordnete, sichere, verantwortungsvolle und reguläre Migration und Mobilität.

Weniger Ungleichheit in der KITA?

Wir hier in Deutschland haben als Wie können auch Sie in Ihrer Kitas dafür sorgen, dass wir alle gemeinsam das Globale Nachhaltigkeitsziel »weniger Ungleichheit« bis 2030 erreichen? Hier gibt es gleich mehrere Vorschläge. Eine Kita schreibt dazu: »Mit kostenfreien Tanz- Musik-, Kunst- oder Sportgruppen, mit Ausleihkisten für Spielzeug und Bücher sowie mit speziellen Sprachförderangeboten versuchen wir, allen Kindern und Familien unabhängig von ihrem Einkommen Zugang zu verschiedenen Freizeit- und Bildungsangeboten zu ermöglichen. Derzeit sind Kinder aus zehn verschiedenen Nationen bei uns.« (Quelle: https://www.rund-um-kita.de/17-ziele-17-beispiele-fuer-nachhaltigkeit-im-kita-alltag/)

Eine andere Idee ist es, mehr Gleichheit auch zwischen Erwachsenen und Kindern zu üben und den Kids in der KITA beispielsweise mal mehr Mitspracherechte zu geben. So können Kinder Verantwortung übernehmen, demokratische Spielregeln einüben und mit Unterschieden umgehen lernen. Das klappt in manchen KITAs richtig gut, wie Kathrin Leuprecht, die Leiterin der Paul-Gerhardt-Kita in Neureuth-Nord beim Werkstatt-Treffen Anfang August 2024 berichtete. Ein spielerischer und leichter Einstiegt könnte unsere SDG-Challenge #9 liefern: Lassen Sie doch mal den Morgenkreis von Ihren Kindern gestalten und sorgen Sie so für mehr Gleichheit, Inklusion und Partizipation.reiches Industrie- und Konsumland eine große Verantwortung. Das bezieht sich zum einen auf den Fang und den Konsum von Fischen. Hier sollten wir strikte Vorgaben einhalten, um Fangmethoden zu boykottieren, bei denen Meeresboden zerstört und/oder viele andere Meereslebewesen als »Beifang« getötet werden. Darüber hinaus können wir dafür sorgen, dass kein Müll mehr in die planetaren Wasserkreisläufe (und damit auch in die Meere und Ozeane) gelangt. Das bedeutet beispielsweise, dass wir keine Produkte mit Mikroplastik verwenden und Müll in einer Kreislaufwirtschaft wieder verwenden, anstatt dass sie im Meer landen.

SDG-Challenge #9: Den Morgenkreis partizipativ gestalten


Für viele ist der Morgenkreis in der KITA ein wichtiges Ritual. Aber muss dieser immer nur von den Erwachsenen gestaltet werden? Oder können das nicht auch die Kinder (teilweise) übernehmen? Die Plattform »Partizipation in der Kita« bietet ein spannendes Material, dass Sie sich als PDF herunterladen können. Daraus haben wir folgende Tipps für Sie: Wieso lassen Sie nicht einmal die Kinder entscheiden, wie der Morgenkreis gestaltet ist? Wollen sie mit einem Lied anfangen oder mit einer Begrüßungsrunde? Wenn Sie einen Morgenkreiskoffer mit Karten bereitstellen, auf denen die Kinder Inspirationen für verschiedene Morgendkreismodule finden, können sie leicht(er) entscheiden, welches Lied oder Spiel sie an diesem Tag haben möchten. Sie könnten zum Beispiel abwechselnd einem Kind die Gelegenheit geben, den Morgenkreis mitzugestalten. Darüber hinaus könnten Sie sich aber auch überlegen, ob Kinder selbst entscheiden können, ob sie an dem Morgenkreis überhaupt teilnehmen wollen – oder ob sie einer anderen stillen Beschäftigung nachgehen möchten, die die anderen in der Runde nicht stört.

Weniger Ungleichheit in der KITA

Weniger Ungleichheit in der KITA lässt sich natürlich auch noch auf viele weitere Arten und Weisen erreichen. Eine vorurteilsbewusste Bildung und ein bewusster Umgang mit Diskriminierung spielt beispielsweise ebenfalls eine große Rolle. Auch Inklusion ist ein wichtiges Thema. Wenn Sie dieses Thema weiter verfolgen möchten, dann haben wir für Sie folgende Link- und Lesetipps:

  • Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung: Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, Paritätischer Gesamtverband in Kooperation mit seinem Berliner Landesverband und dem Bundesverband für Kindertagespflege, Diakonie Deutschland, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Caritasverband/vertreten durch KTK-Bundesverband) und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ). Es möchte Demokratie und Vielfalt in der frühkindlichen Bildung nachhaltig und strukturell zu verankern. Dazu bietet es viele verschiedene Projekte und auf der Website etliche Informationen zu dem Thema. https://www.duvk.de/
  • Partizipation in der Kita: Das Projekt will die Kompetenzen von Fachkräften in Kitas zum Thema »Partizipation« zu stärken. Dazu bietet es auf seiner Website eine ganze Reihe von Informationen, Projekten und die bereits oben genannte PDF-Broschüre »Partizipation in der Kita – Praxistipps zur Beteiligung von Kindern im Alltag« an. https://www.partizipation-kita.de/
  • Toolbox »Partizipation der Kinder«: Das Programm »Starke Leitung – starke Kita« bietet Qualifizierungsmaßnahmen für Leitungskräfte in Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg an. Auf der Webseite finden Sie unter anderem auch eine digitale Toolbox mit vielen Informationen rund um das Thema »Partizipation in der Kita«. Das Programm wird von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung als Koordinierungsstelle im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg umgesetzt. https://starke-leitung-starke-kita.de/toolbox/kita-praxis/partizipation/
  • FaireKITA: Die Initiative FaireKITA setzt sich deutschlandweit dafür ein, dass KITAs globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in ihrem Alltag spielerisch und ermutigend integrieren. Wie das konkret aussieht? Dafür finden Sie viele Beispiele, Tipps und Ideen in unserem Dossier: https://kita-global.de/category/konsum-handel/fairekita/
  • Vorurteilsbewusste Bildung: Sie unterstützt Kinder dabei, die Vorurteile, die die Erwachsenen ihnen vorleben und die sie teilweise auch schon übernehmen, zu überdenken und anders damit umzugehen. Auf diese Weise können Erzieher*innen besser mit diskriminierenden Erfahrungen umgehen und die Kinder dabei unterstützen, hilfreiche Umgangsformen damit zu finden. Weitere Infos finden Sie unter anderem auch hier bei uns: https://kita-global.de/?s=Vorurteilsbewusste+Bildung

Wie ist die Challenge bei Ihnen gelaufen? Scrollen Sie nach unten und hinterlassen Sie uns und den anderen Leser:innen eine Nachricht!

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