Aktionsideen für Kinder gegen den Erdüberlastungstag

Mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag!

Am 3. Mai haben wir in Deutschland so viel verbraucht, wie die Erde in einem Jahr erzeugen kann. Das heißt, dass wir rund dreimal so viel verbrauchen, wie uns eigentlich zusteht. Hier sind fünf Ideen, um mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag aktiv zu werden!

Würden alle Menschen auf der Erde so leben wie wir hier in Deutschland, bräuchten wir 3 Erden, um nachhaltig zu leben – also die Ressourcen der Erde nicht zu überlasten, auszubeuten und zu zerstören. Das ist ein trauriges Ergebnis, dass sich Jahr um Jahr wiederholt. Nein schlimmer noch: der Erdüberlastungstag rückt immer weiter nach vorne. Wir brauchen also „unsere“ Ressourcen immer schneller und schneller auf.

Es ist also klar: wir brauchen dringend ein Umdenken und Andershandeln. Doch viel geschieht nicht! Anstatt nun zu verzweifeln und resigniert zu sagen „ich allein kann das ja nun auch nicht ändern“, sollten wir in den Kitas die Ärmel hochkrempeln und etwas unternehmen. Aber was können wir mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag tun? Hier sind unsere fünf Ideen:

1. CO2-Fußabdruck verringern

Dazu können Sie den Fußabdruck Ihrer Kita überhaupt erst einmal ausrechnen. Zum Beispiel gibt es hier den Klimarechner für Schulen, der sich auch für Kitas eignet. Überlegen Sie dann anhand der Fragen und Ergebnisse der Berechnungen, wo sich am besten Ressourcen einsparen lassen. Zum Beispiel können Sie bei der Aktion „Kindermeilen“ mitmachen. Dabei lassen die Familien die Autos für eine Zeitlang so weit wie möglich stehen und fahren lieber mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß! In dem Blogpost „Energiesparen in der Kita“ haben wir weitere Tipps und Aktionsideen, um mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag in der Kita aktiv zu werden. Wenn Sie in diesem Bereich aktiv werden wollen, lohnt sich auch ein Blick auf die Website des Klima-Kita-Netzwerkes. Hier gibt es verschiedene Informationen und Veranstaltungsformate.

2. Teilen und tauschen statt kaufen

Im Moment funktioniert unsere Wirtschaft linear: Wir entnehmen der Erde Ressourcen, stellen daraus Produkte her, die nicht sonderlich lange halten, und schmeißen sie nach kurzer Zeit auf den Müll. So schwinden die Ressourcen auf der einen Seite. Und auf der anderen wachsen die Müllberge, Abgaswolken und Giftseen. Deshalb plant die EU schon seit längerem, unsere Wirtschaft auf eine sogenannte Kreislaufwirtschaft umzustellen, eine „Circular Economy“. An oberster Stelle steht hier, Dinge möglichst lange zu nutzen (dann zu recyceln und nur, wenn gar nichts anderes mehr geht, die Sachen auf den Müll zu werfen). Teilen und tauschen spielt dabei eine ganz große Rolle. Überlegen Sie doch mal, was Sie dazu in Ihrer Kita organisieren könnten: Wäre es möglich, eine Tausch- und Verschenke-Box aufzustellen, in der alle Kinder und ihre Familien Bücher, Spielsachen, Klamotten & Co. hineinlegen und herausnehmen können, wie sie möchten? Hier gibt es eine Anleitung für eine Schenkbox.

Oder wäre es denkbar, dass es in Ihrer Kita eine Liste mit Gegenständen gibt, die die Menschen untereinander teilen und verleihen möchtet: Dinge, die man wirklich selten oder zumindest nicht immer braucht, zum Beispiel ein Fondue-Gerät, eine Isomatte oder ein Partyzelt? Das wäre auf jeden Fall eine gute Idee, um mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag anzugehen!

3. Reparieren lernen

Früher war es normal, dass Menschen zum Beispiel ihre Schuhe zum Schuster und ihre Kleider zur Änderungsschneiderei brachten. Doch immer mehr Menschen kommen gar nicht mehr auf die Idee, dass sie das tun könnten. Das zeigt eine Umfrage der Umweltorganisation Greenpeace. Ähnlich sieht es mit anderen Dingen aus: wer würde schon seinen Toaster, seine Socken oder sein Handy reparieren? Es ist viel leichter und oft auch günstiger, die Sachen einfach neu zu kaufen. Ökologisch gesehen ist das Wahnsinn. Wir müssen daher unseren Kindern zeigen, dass Reparieren eine denk- und machbare Alternative zum Einkaufen ist!

Überlegen Sie doch einmal, wie Sie das Thema „Reparatur“ in Ihrer Kita einbringen könnten. Wäre es zum Beispiel möglich, dass Sie ein Repair Café veranstalten, bei dem Kinder und Erwachsene gemeinsam Dinge reparieren (fördern Sie zuvor die Reparatur-Talente in den Familien zutage!)? Informationen zu Reparatur-Initiativen oder auch Repair Cafés in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel auf der Website https://www.reparatur-initiativen.de/.

Sie können aber auch kleiner ansetzen und erst einmal überlegen, welche Dinge Sie im Alltag reparieren könnten! Sie müssen das auch nicht alleine tun oder alles schon wissen. Machen Sie es doch zu einem Projekt, zusammen mit den Kindern herauszufinden, wie sich etwas reparieren lassen könnte. So können Sie langfristig mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag aktiv werden!

4. Verpackungen meiden

Die Verpackung von Konsumgütern macht keinen unerheblichen Anteil an unserer Ressourcenverschwendung aus. Dabei ist sie nicht immer notwendig. Viele Verpackungen sind künstlich groß gemacht, damit die Produkte wertvoller erscheinen oder nicht so leicht geklaut werden. Mit dem zunehmenden Online-Handel werden die Verpackungsmüllberge noch viel, viel größer. Unsere Gesellschaft ist jedoch so gestaltet, dass wir den Verpackungsmüll ganz leicht aus unserem Bewusstsein ausblenden können.

Um sich mal bewusst zu machen, wie viel Verpackung sich in unserem Alltag so ansammelt, könnten Sie mit den Kindern zusammen eine Woche lang den gesamten Müll sammeln und am Ende ausbreiten und durchgehen: was von diesem Müll könnten wir vermeiden? Welche Alternativen gibt es? Prüfen Sie, ob sie ihre Beschaffung so umstellen können, das weniger Müll anfällt und prüfen Sie das Ergebnis immer mal wieder.

Außerdem könnten Sie mit den Kindern einen Ausflug in einen Unverpacktladen machen. Oftmals gibt es dort vor Ort die Möglichkeit eine kleine „Führung“ zu bekommen. Auf der Website des „Unverpackt Verbands“ gibt es weitere Infos.

5. Kontakt zur Erde aufnehmen

Menschen schützen vor allem das, was sie lieben. Deshalb ist es aus unserer Sicht ungemein wichtig, dass Kinder auch einen engen Bezug zur Natur erleben und erlernen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn Sie mit den Kindern einmal „Waldbaden“ gehen? Wir haben in einem früheren Beitrag drei Ideen für das Waldbaden mit Kindern. Außerdem gibt es einen Beitrag mit fünf Ideen für Klimakönner im Wald – etwa wie ein Waldradio geht oder eine Wettermassage.

Oder Sie legen zusammen mit den Kindern einen Kita-Garten an, zum Beispiel in Form eines Hochbeetes oder ähnliches. Selbst ein kleiner Kasten auf der Fensterbank kann zum Kita-Garten für Kräuter und Salate werden. So können die Kinder den Kreislauf der Natur erleben. Sie nehmen teil an dem Wunder, dass aus einem winzig kleinen Saatkorn zum Beispiel ein Gemüse wird. Oder Sie machen bei der Kunstaktion der Sevengardens mit. Dabei handelt es sich um Gärten, in denen Färberpflanzen angebaut werden. Aus ihnen können die Kinder unter Anleitung Pflanzenfarben herstellen und in Kunstwerke verwandeln. Eine tolle Idee, in der die Kinder Bezug zu Natur, Naturwissenschaft und Kunst bekommen!

Mit Kindern gegen den Erdüberlastungstag!

Wir hoffen, dass ein paar inspirierende Ideen für Ihre Kita mit dabei ist. Laden Sie anlässlich des Erdüberlastungstages doch einfach mal die Eltern ein und fragen Sie sie, welche Ideen sie so haben. Vielleicht ergibt sich das ein oder andere Projekt dann ganz von selbst. Und wir sind alle gemeinsam wieder einen Schritt weiter in die richtige Richtung und wissen: Das können wir tun gegen den Erdüberlastungstag!


Wie wird der Erdüberlastungstag berechnet?

Um den Erdüberlastungstag zu berechnen werden alle biologisch produktiven Flächen der Erde addiert und dann mit dem Verbrauch an Ressourcen der Menschen gegengerechnet. Zum Beispiel werden alle Flächen eingerechnet, die für die Bereitstellung unserer Güter und Dienstleistungen nötig sind. Hierzu gehören Waren wie Holz, Nahrungsmittel oder Kleidungsfasern. Aber auch die Flächen, die für unsere Stromgewinnung, CO2-Absorption, zum Wohnen und für die weitere Infrastruktur notwendig sind. So kommt man im Jahr 2025 für Deutschland auf den 3. Mai. Weltweit liegt der Erdüberlastungstag auf dem 1. August. Das liegt daran, dass viele andere Länder viel weniger verbrauchen als wird. Weitere Informationen zum Erdüberlastungstag liefert zum Beispiel Germanwatch.