Alle Kinder sind gleich?! Vielfalt und Vorurteile in der Kita: Bericht zur Fortbildung

Vielfalt in der Kita gehört mittlerweile für viele Einrichtungen zum Alltag: Kinder mit unterschiedlichen Hintergründen, Lebenverhältnissen und Herkünften kommen zusammen. Da gibt es zwangsläufig auch Vorurteile. In dieser Fortbildung setzten sich Erzieher*innen damit auseinander.

Die Kita ist ein Ort, an dem Kinder den Umgang mit Vielfalt frühzeitig lernen und sich Vorurteilen und ausgrenzende Verhaltensweisen bewusst machen können. Das schließt den Blick auf die ungleiche Lebensverhältnisse ein, die es bei uns im Land gibt. Aber auch den Blick auf die weltweiten Unterschiede – insbesondere im Globalen Süden.

In dieser Fortbildung ging es um Übungen aus dem Diversity-Bereich und dem Globalen Lernen. Die beiden Referentinnen Elisabeth Bolda und Mechthild Lensing machten auf kreative und kurzweilige Weise erfahrbar: Vielfalt ist eine Chance. Sie ist aber auch Ursache für Vorurteile und Ungleichbehandlung.

Ablauf und Inhalte der Fortbildungen

An beiden Tagen waren es insgesamt 32 Teilnehmer*innen – darunter angehende Erzieher*innen, angehende Sozialassistent*innen da und auch pädagogische Fachkräfte aus der Praxis. „Das war eine klasse Mischung, die sich gut ergänzt hat“, meint KiITA-GLOBAL-Referentin Alana Breščanović. Alle Teilnehmenden haben viel und gut diskutiert.

Neben kurzen Theorie-Inputs zeigten die Leiterinnen den Teilnehmenden zum einen Übungen, mit denen diese ihren Kindern helfen können, ein positive Selbstbild zu bekommen und ihre Erfahrungen mit Vielfalt auch über Landesgrenzen hinaus zu machen, indem sie diese aktiv und bewusst erleben.

Zum anderen leiteten Bolda und Lensing aber auch Übungen an, die sich an die Teilnehmenden selbst richteten: So erprobten und reflektierten diese, welche Wirkungen ihr eigenes, ausgrenzendes Verhalten insbesondere im Kita-Bereich haben kann. Dabei ging es darum trotz unvermeidlicher Vorprägungen neue Wege zu Offenheit und Differenzierung zu finden – vor allem im globalen Zusammenhang.

Die Ziele der Fortbildung

Damit konnten die Fortbildungen alle Lernziele erreichen:

  • Andere mit ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden wahrnehmen
  • Sich selbst kennenlernen
  • Formen und Wirkung von Ausgrenzung bewusst machen
  • Materialien für die Kita kennen und einschätzen lernen
  • Ideen für eine Diversity-bewusste Kita entwickeln.

Besonders gelungen war auch, dass Bolda und Lensing ein Handbuch mit vielen Übungen mitbrachten, Materialtipps für unterschiedliche Themen auf sogenannten Materialtischen auslegten und didaktische Materialien auf einem USB-Stick zum Herunterladen dabei hatten.

Über die Referentinnen

Elisabeth Bolda ist Bildungsreferentin im Programm Bildung trifft Entwicklung (BtE) und als ehemalige Erzieherin speziell im Bereich Kita und Grundschule aktiv.

Mechthild Lensing ist Bildungsreferentin im Programm BtE. Sie führt seit vielen Jahren Diversity-Trainings und Seminare zum Globalen Lernen mit unterschiedlichen Zielgruppen durch. Ihr Schwerpunkt liegt auf Fortbildungen für Lehrkräfte und Erzieher*innen.

Fotos: kita-global.de