Imkern schon mit den Kleinsten? Das geht, meint Katrin Conzelmann-Stingl. Sie organisiert die kleine Bienenschule und weiß, dass die kleinen Brummer ganz viel in Kinderköpfen und -herzen bewegen können.
Als Hobbyimkerin beschäftigt sich Katrin Conzelmann-Stingl schon seit über zehn Jahren mit Bienen, ihrer Haltung und der Umwelt. Auch beruflich setzte sie sich als Nachhaltigkeitsmanagerin eines europäischen Umweltbildungsprogramms für Schulen viel mit dem Thema BNE auseinander.
Als dann ihre eigenen Kinder Interesse an ihrem Hobby zeigten, kam sie auf die Idee, ihre Begeisterung für Bienen auch an andere Kinder weiterzugeben – und erntete für die kleine Bienenschule positive Rückmeldungen. „Durch ihre natürliche Neugierde sind Kinder schnell zu faszinieren und freuen sich, wenn sie mutig die wichtigen Bestäuber kennenlernen können“ erklärt sie.
Seit zwei Jahren ist sie daher mit ecokids in Kitas und Schulen unterwegs und bietet im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ihre kleine Bienenschule an.
Was ist die kleine Bienenschule?
Die kleine Bienenschule ist vor allem erst einmal ein Lernort für Kinder. Ganze Kitas und Schulklassen können hier praktische Erfahrungen mit Bienen sammeln. Beispielsweise gehen Conzelmann-Stingl und ihre Kolleg*innen mit den Kindern in die Natur und suchen Blüten und Pflanzen, die Bienen bestäuben oder deren Nektar die Bienen sammeln.
„Außerdem arbeiten wir mit den Produkten der Bienen, wie Wachs und Honig, und entdecken kreativ viele Möglichkeiten“, erklärt Conzelmann-Stingl. Die Kinder puzzeln Bienen, malen Bienen, hören Bienengeschichten und können über das ganze Jahr auch ein Bienentagebuch führen. So lernen die Kinder in der kleinen Bienenschule den Unterschied zwischen Biene und Wespe kennen. Und sie erfahren, wie viele Wildbienenarten es in Deutschland gibt und worin sie sich von unserer Honigbiene unterscheiden.
Wenn es genug Platz gibt im Schul- oder Kita-Garten, stellt Conzelmann-Stingl auch ein Bienenvolk auf. Gerne schauen die Kinder dann – geschützt hinter Schleier und Anzug – in die Beute und beobachten die Bienen am Flugloch. „Die nicht-stechenden Drohnen können Kinder auf die Hand nehmen“, meint sie. Gemeinsam können die Kinder zusammen mit Conzelmann-Stingl auch einen Bienengarten mit einer Bienenweide und Insektenhotel anlegen.
Voraussetzungen für die kleine Bienenschule
Wenn Sie nun überlegen, ob Sie die kleine Bienenschule auch in Ihre Kita einladen sollten, dann prüfen Sie, ob Sie die richtigen Voraussetzungen dafür mitbringen. Wichtig ist nach Conzelmann-Stingls Erfahrung vor allem eines: Offenheit. Und die Kita sollte in der Nähe der ecokids sitzen, also im Rhein-Main-Gebiet. „Wir können aber auch überregional Kontakte über das Netzwerk des Mellifera e.V. herstellen, einer unserer Projektpartner“, erklärt sie.
Das Aufstellen einer Bienenbeute – also eine Behausung mit Bienen – ist ihrer Meinung nach nicht unbedingt notwendig. In einem solchen Fall bespricht sich Katrin Conzelmann-Stingl mit den Erzieher*innen, welche Alternativen und Ideen sinnvoll und machbar sind.
Grundsätzlich gestaltet sie jede kleine Bienenschule individuell nach den Bedürfnissen der Kita oder Schule. „Zusammen mit der Einrichtungsleitung besprechen wir, welche Wünsche es zur Dauer, dem Zeitpunkt und dem Umfang der Kleinen Bienenschule gibt“, erklärt sie. Den Rest übernimmt sie dann.
Erzieher*innen bräuchten ihrer Erfahrung nach keinerlei Vorbildung, sollten aber eine natürliche und angstfreie Neugierde den Bienen gegenüber mitbringen. „Sollte es zum Aufstellen eines eigenen Bienenvolkes kommen oder sollten die Kinder einen lokalen Imker besuchen dürfen, brauchen Kitas das Einverständnis der Eltern“, erklärt Katrin Conzelmann-Stingl.
Zur Materialseite bei KiTA GLOBAL.
Hinterlassen Sie einen Kommentar