Den ökologischen Fußadbruck mit Kindern entdecken

Den Ökologischen Fußabdruck mit Kindern entdecken

Der Ingenieur und Stadtplaner Mathias Wackernagel hatte 1994 eine geniale Idee: Er entwickelte ein Verfahren, wie Menschen, Organisationen und sogar ganze Länder zeigen können, wie sehr sie die Umwelt mit ihren Tätigkeiten belasten: Den ökologischen Fußabdruck (www.footprintnetwork.org).

Was ist der ökologische Fußabdruck?

Der ökologische Fußabdruck ist ein System, das viele Daten und Fakten enthält. So kann es zum Beispiel den CO²-Ausstoß bestimmen, den ein bestimmtes Produkt bei der Herstellung und dem Transport erzeugt. Von der Nahrung über die Spielsachen bis hin zur täglichen Fortbewegung ist alles aufgelistet. So lässt sich schnell berechnen, wie viel Strom und Wasser eine bestimmte Lebens- oder Arbeitsweise verbraucht: Wie viel Land etwa gebraucht wird, um eine spezielle Nahrung herzustellen, wie viel Raum für wie viel Menschen bereitsteht oder wie dieser beheizt wird.

Wie können Kitas ihren ökologischen Fußabdruck verringern?

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Kitas ihren Ausstoß von klimaschädlichen Gasen, giftigen Abfällen oder auch ihren Ressourcenverbrauch verringern können. Wir haben hier einige Idee gesammelt:

  • Weniger Fleisch essen: Kita, die wenig Fleisch und Wurst in ihrem Speiseplan haben, schützen ganz aktiv die Umwelt. Denn die massenhafte Viehhaltung hat viele schädliche Folgen: Wald wird abgeholzt, um Viehfutter anzubauen. Tiere werden unter schrecklichen Bedingungen in der Massentierhaltung gehalten. Und die Gülle belastet unser Grundwasser.
  • Richtig heizen: Ein gut gedämmtes Kita-Gebäude mit einer umweltfreundlichen Heiztechnologie ist natürlich ideal. Doch auch als pure*r Anwender*in können Erzieher*innen in der Kita viel Energie sparen: Zum Beispiel, indem sie Stoßlüften und dabei die Heizung herunter drehen.
  • Faire Bio-Textilien: Kleidung und andere Textilien bestehen oft aus Baumwolle. Wer faire Bio-Textilien kauft, stellt sicher, dass keine Pestizide oder giftigen Farbstoffe in die Umwelt gelangen. Außerdem kann ein Kita-Team so dafür sorgen, dass die Produkte unter fairen und menschenwürdigen Bedingungen entstehen.
  • Faire und umweltfreundliche Spielsachen: Was für Textilien gilt, gilt ebenfalls für Spielsachen. Auch hier wächst das Bewusstsein und die Nachfrage nach Produkten, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch fair hergestellt werden. Weitere Infos dazu finden Sie zum Beispiel auch in dem Interview mit Johanna Zschornack, Projektreferentin FaireKITA für Hessen & Rheinland-Pfalz.
Die Weltkarte des Global Footprint Network zeigt, wie groß unser Ökologischer Fußabdruck im Vergleich ist. Je röter, desto größer. Je grüner, desto besser.

Mit Kindern den ökologischen Fußabdruck erforschen

Der ökologischen Fußabdruck ist so leicht erklärt und so anschaulich, dass Erzieher*innen das Thema auch mit ihren Kindern behandeln können. Zum Beispiel können Sie mit den Kindern einmal berechnen, wie unterschiedlich groß der Fußabdruck ihrer Familien ist. Unterstützung dabei liefert der Online-Rechner von Brot für die Welt.

Außerdem können Erzieher*innen zusammen mit den Kindern erkunden: Haben alle Menschen auf der Erde einen gleich großen ökologischen Fußabdruck? Wo und wie leben Menschen mit einem größeren oder kleineren ökologischen Fußabdruck, als wir ihn hier in Deutschland haben? Spannend dafür ist der Ecological-Footprint-Open-Data-Explorer …

Falls Sie noch weitere Ideen und Projekte kennen, mit denen Kitas ihren ökologischen Fußabdruck senken können, dann hinterlassen Sie einen Kommentar! Wir freuen uns, von Ihnen zu lesen.