Der Kita-Garten: 5 praktische Tipps

In einem Kita-Garten lernen Kinder mit allen Sinnen und ganz praktisch, was globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in Bezug auf Ernährung bedeuten. Die Fachberaterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Elementarbereich Wally Spang gibt 5 praktische Tipps, wie Erzieher*innen diesen als Anlass für Globales Lernen und BNE nutzen können.

Ein Beitrag von Wally Spang + Infografik!

1. Ein gesunder Boden als Grundlage

Eine gute Ernährung fängt mit einem lebendigen, gesunden Boden an. Gärtnern im Kleinformat ist deshalb für Kinder ideal, um zu erleben, wie ein gesunder Boden aussieht, was er braucht und wieso er für eine gesunde Ernährung wichtig ist. Geeignet sind Kisten- oder Hochbeete sowie – der Idealfall – richtige Beete. KITAs können dafür auch mit Gartenpaten zusammenarbeiten.

Die Erzieher*innen können mit den Kindern zusammen zum Beispiel Schnecken, Regenwürmer, Engerlinge, Asseln, Käfer, Spinnen und andere Bodentiere entdecken, beobachten, bestimmen und ihre Lebensgewohnheiten kennenlernen. Sie erleben, wie aus Pflanzenresten durch einen Kompost wieder nahrhafter Humus wird und sich der Kreislauf schließt.

2. Vom Samenkorn bis zur Ernte

In der Kita „Am Sonnenhang“ erleben die Kinder wie aus einem kleinen Samenkorn eine essbare Pflanze entsteht und was es dazu braucht. Sie erleben, wie sich zum Beispiel die Wetterverhältnisse, der Boden und die eigene Fürsorge auf die Pflanze auswirken – und dass Obst und Gemüse nicht immer gerade wachsen und auch mit kleinen „Schönheitsfehlern essbar sind.

Die Kinder können an blühender Minze schnuppern und erkennen hautnah, wie die Zutaten einer Gemüsesuppe heranreifen. Sie sehen, wie die Pflanzen Nahrung für allerlei Insekten liefern und verlieren dabei die Scheu vor ihnen. Die Kinder erfahren auch, das grüne Tomaten zum Beispiel mit reifen Äpfeln in einem Topf nachreifen – oder wie Möhren richtig in Sandkisten eingelagert werden, um sie auch im Winter verkosten zu können

3. Selbstwirksamkeit und Verantwortlichkeit

Die Kinder erkennen durch das Gärtnern aber nicht nur nicht nur die Zusammenhänge der Natur und lernen mit alle Sinnen aus erster Hand – sie erleben durch die Gartenpflege auch Selbstwirksamkeit und Verantwortlichkeit. Sie graben, rechen, pflanzen, gießen, ernten und schützen die Pflanzen – zum Beispiel vor Schnecken, indem sie diese absammeln.

4. Vom Acker auf den Tisch

Wenn Kinder die Zutaten für einfache Speisen und Getränke selbst ernten und zubereiten, lernen sie viel über eine gesunde Ernährung. Die Kinder der Kita „Am Sonnenhang“ verarbeiten zum Beispiel Kräuter und Beeren zu leckeren zuckerfreien Getränken. Selbst zu ernten und zu kochen stärkt das Selbstwertgefühl und stellt Bezug zum Lebensmittel her. Die Kinder erleben die Wertschätzung für frische Lebensmittel und genießen sie mit allen Sinnen.

5. Woher kommt unser Essen noch?

Doch nicht alle unsere Lebensmittel wachsen in unserer Nähe. Deshalb ist es wichtig, mit den Kindern über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Die Herkunftsländer der Lebensmittel zu recherchieren und auf einer Weltkarte darzustellen, veranschaulicht den Kindern die weite Reise unserer Nahrung in der Kita „Am Sonnenhang“ erkunden wir zum Beispiel, wo die Zutaten für die Schokolade herkommen, was das bedeutet und worauf man achten kann, dass sich die Lebensbedingungen der Kinder aus diesen Anbauländern verbessern.

Wir erkunden gemeinsam mit ihnen die fremden Kulturen, in denen die weitgereisten Lebensmittel herkommen. Wir laden zum Beispiel einen afrikanischen Trommler ein oder probieren selbst aus, wie man Schokolade herstellen kann.

Über Wally Spang

Wally Spang ist Fachberaterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung im Elementarbereich und arbeitet in der Kindertagesstätte „Am Sonnenhang“ in Bergweiler (http://kita-bergweiler.de). Hier engagiert sie sich bereits seit über 13 Jahren für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und schöpft daher aus einem reichhaltigen, praktischen Erfahrungsschatz.