Wie kann Globales Lernen in der Kita aussehen? Dieser Methoden-Reader von der Gesellschaft für Solidarische Entwicklungszusammenarbeit Mecklenburg-Vorpommern (GSE) hat viele tolle Ideen für Spiele, Experimente und Geschichten aus aller Welt.
Wie geht es den Tieren eigentlich in dieser Welt der Menschen? Was macht der Eisbär auf seiner Eisscholle? Was essen Menschen aus anderen Ländern? Warum ist Wasser kostbar? Und wie leben Kinder in anderen Teilen der Erde? Zu all diesen Fragen hat dieser Methoden-Reader der Gesellschaft für Solidarische Entwicklungszusammenarbeit Mecklenburg-Vorpommern (GSE) nicht nur Antworten – er steckt auch voller Ideen für Spiele, Experimente, Rezepte, Geschichten und Mitmach-Aktionen. Ein paar der Ideen stellen wir Ihnen hier vor. Den Reader selbst können Sie als PDF-Datei auf der Website der GSE herunterladen.
Wie überwintern Tiere?
Eine gute Idee für eine winterliche Exkursion ist die Frage, wie heimische Wildtiere eigentlich durch die dunkle, kalte Jahreszeit kommen. Dazu können die Erzieher*innen zunächst einmal in der Kita gemeinsam mit den Kindern untersuchen, was die verschiedenen Tiere im Winter tun: Schlafen sie? Ziehen sie in den Süden? Und/oder benötigen sie spezielles Unterstützung – etwa Futter oder einen Unterschlupf? Wer möchte, kann mit den Kindern Vogelfutter oder Igelhäuschen bauen. Und auf jeden Fall sollten Erzieher*innen mit ihnen hinausgehen und nach möglichen Spuren von Tieren suchen: Fußspuren, angenagte Nüsse, Äste oder Zapfen und vieles mehr.
Obst und Gemüse sehen, fühlen, riechen, schmecken
Obst- und Gemüsesorten mit den Sinnen zu erkunden kann spannend sein und den Wissensdurst der Kinder anregen: Wie arbeiten die Sinne zusammen? Kann man ohne Geruchssinn überhaupt richtig schmecken? Kann man Früchte und Gemüse ertasten? Um all diese Fragen zu beantworten brauchen Erzieher*innen nur ein paar Gemüse- sowie Obstsorten. Ideal sind solche, die die Kinder noch nicht so gut kennen. Das können zum Beispiel Rhabarber, Rote Beete, Süßkartoffeln und ähnliches sein. Außerdem sollten pädagogische Fachkräfte auch einige Obst- und Gemüsesäfte besorgen.
Nun können sie verschiedenen Stationen aufbauen, an denen die Kinder unterschiedliches ausprobieren können: Können sie die Säfte am Geschmack erkennen ohne zu gucken? Gelingt es ihnen geriebenes Obst und Gemüse mit geschlossener Nase zu schmecken? Oder können sie Obst- und Gemüsesorten ertasten, die unter einem Tuch liegen? Am besten ist es, die Experimente mit einer Gesprächsrunde abzuschließen: Welche Geschmacksrichtungen kann man schmecken? Und wo genau sind diese auf der Zunge zu schmecken? Wie hängt der Geruchs- mit dem Geschmackssinn zusammen? Was gehört zum Obst und was zum Gemüse? Am Ende können alle aus den Resten Salate machen. Das Ziel der Methode ist es, dass die Kinder neue Geschmacksrichtungen erkunden und Neues über Obst und Gemüse erfahren.
Wie schwer ist ein Eisbär?
Nachdem die Kinder erfahren haben, wo und wie der Eisbär lebt, ist es eine schöne Idee die Kinder konkret erfahren zu lassen, wie so ein Eisbär aussieht. Sie können zum Beispiel gemeinsam erraten, wie groß ein ausgewachsener Eisbär ist: Dazu legen sich ein paar Kinder auf den Boden hintereinander, bis sie die Größe erreicht haben, die sie richtig finden. Auf die gleiche Weise können sie auch das Gewicht eines Eisbären erraten: Wie viele Kinder sind insgesamt so schwer wie ein großer Eisbär? Danach löst die/der Erzieher*in auf und nennt die richtigen Zahlen. Wer möchte kann dann mit den Kindern auf einem großen Stück Papier einen lebensgroßen Eisbär als Gemeinschaftsprojekt malen. Das fördert die ästhetischen, motorischen und sozialen Kompetenzen der Kinder.
Den Wasserkreislauf simulieren
Um mit Kindern zu visualisieren, wie Regenwasser zu Grundwasser wird, um dann wieder zu verdunsten, lässt sich das folgende Experiment durchführen: Legen Sie in eine Weintraubenplastikschale (mit Löchern im Boden) von unten nach oben 1 Schicht Zellstofftuch, 1 Lage feine Steinchen, 1 Lage Sand, 1 Lage dunkle Erde, 1 Lage Gras oder Grünes. Stellen Sie die Schale in ein zweites, wasserdichtes Gefäß. Ein Kind ist nun der „Regenmacher“ und gießt von oben Wasser auf die Erde in der Schale.
Alle Kinder beobachten gemeinsam was dann passiert: In der Miniturwelt wird zunächst das Grüne nass und kann trinken. Dann wird die Erde matschig und nass, das Wasser versickert und ist nicht mehr zu sehen. Nach kurzer Zeit kommt es unten als Grundwasser heraus und fließt in die zweite Schale. Daraufhin kann man den Wasserkreislauf anschaulich erklären: hierzu können Sie Bilder zeigen von Quellen, Bächen, Flüssen, Seen, Meeren, Nebel und aufsteigendem Dunst, Wolken und Regen. Zum Schluss können Sie mit den Kindern alle Bilder im Kreis auf ein großes Blatt Papier kleben, in dessen Mitte das Thema „Der Wasserkreislauf“ steht.
Unser Fazit
Der Methoden-Reader liefert noch viele weitere Ideen für Spiele, Lieder, Gedichte, Geschichten, Experimente und Exkursionen. Wir finden, dass Erzieher*innen damit eine reiche Quelle an Inspirationen für ihren eigenen Kita-Alltag erhalten. Ein winzig kleiner Wehrmutstropfen ist die Aufmachung: schönere Texte und eine ansprechendere Gestaltung hätten den Reader noch besser gemacht.
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