Schoko-Nikolaus: Fair und ökologisch!

Bald ist wieder Nikolaus und wie jedes Jahr gehen für diesen Tag unzählige Schoko-Nikoläuse über die Ladentheke. Auch viele Kitas kaufen welche – dabei sollten sie jedoch darauf achten, dass der Schoko-Nikolaus fair und ökologisch ist!

#EchterNikolaus

Was heute so als vermeintlicher »Nikolaus« in Schokoform in den Regalen der Drogerie- und Supermärkte steht, ist in Wahrheit der »Santa Claus«. Er hat mit dem echten Nikolaus – der etwa 345 und 351 in Myra als Bischof arbeitete – nichts zu tun, sondern stammt von dem niederländischen »Sinterklaas« ab. Der echte Nikolaus (den es in Schokoform zum Beispiel bei Gepa zu kaufen gibt) soll sich Zeit seines Lebens für einen Ausgleich zwischen Arm und Reich eingesetzt haben.

Der Legende nach kam er eines Nachts an einem Haus vorbei, indem die Familie so bettelarm war, dass die drei Töchter als Prostituierte ihr Geld verdienen mussten. Damit das ein Ende fand, soll Nikolaus drei Beutel mit Gold durch das Fenster des Hauses geworfen haben. Soziale Missstände sind also der Hintergrund für unseren heutigen Brauch, den Kindern zum Nikolaus Süßigkeiten zu schenken. Damit ist der Nikolaustag ein wunderbarer Anlass, um mit Kindern auch über Themen wie »Globale Gerechtigkeit«, »Fairer Handel« und »Umweltschutz« zu sprechen. Und das ist in Bezug auf Schokolade auch leider bitter nötig.

Öko-faire Schokolade?

»Kinderarbeit ist in der Schokobranche noch immer keine Seltenheit« meint zum Beispiel die Organisation Global 2000, die seit 2020 jedes Jahr einen Schoko-Nikolaus-Check in Österreich gemacht hat. Obwohl die Kakaohersteller schon vor zwanzig Jahren versprochen hätten, gegen Kinderarbeit vorzugehen, habe sich bis heute nicht viel geändert. »Alleine in den beiden wichtigsten Kakaoländern Elfenbeinküste und Ghana arbeiten immer noch etwa 1,5 Millionen Kinder unter besonders ausbeuterischen Bedingungen«, erklärt Global 2000. Mit anderen Worten: Die freiwillige Selbstverpflichtung ist gescheitert. Stattdessen fordert Global 2000 »endlich strenge internationale Standards und klare gesetzliche Regeln gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur.«

Auch die ökologischen Folgen sind laut Global 2000 ein Problem. Denn für die konventionellen Kakao-Plantagen würden nach wie vor Regenwälder abgeholzt – auch in Schutzgebieten. Jedes Schokoprodukt, das keine Bio-Zertifizierung hat, habe bei seiner Herstellung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit umwelt- und gesundheitsschädliche Pestizide verbraucht. Viele davon sind laut Global 2000 so gefährlich, dass ihr Einsatz in Europa längst verboten ist. »Für Menschen und Kinder, die in den Plantagen arbeiten oder in ihrer Nachbarschaft leben, kann das fatale gesundheitliche Folgen haben – in Spuren lassen sich diese Stoffe auch noch in der Schokolade nachweisen«, meint Global 2000.

Unabhängige Siegel beachten!

Die Organisationen Global 2000 und Südwind raten dazu, nur Schoko-Nikoläuse mit unabhängigen Fair-Trade- und Umweltsiegeln zu kaufen. Firmeneigene Initiativen seien zwar grundsätzlich zu begrüßen – aber eben nicht überprüfbar. Daher haben die beiden Organisationen bei ihrem Schoko-Nikolaus-Check vor allem auf zwei Dinge geachtet: Einmal, ob bei den bewerteten Produkte Kinderarbeit und der Einsatz von Umweltgiften ausgeschlossen werden könnten. Um zum anderen, ob es eine faire Bezahlung und unabhängige überprüfte Standards gibt. Deshalb unser Tipp: Bestellen Sie Ihre Schoko-Nikoläuse jetzt schon über faire Hersteller und Weltläden – sie sind schnell ausverkauft.

TIPP: Weitere Infos und Tipps für eine Schulstunde rund um den #echtenNikolaus bietet Misereor übrigens in seinen Materialien »Der Nikolaus. Er ist zurück«, die auf jeden Fall auch Inspiration für Aktivitäten für Erziehende und Eltern in der Kita liefern. Darin zu finden sind zum Beispiel Links zu Videos über die Kakao-Produktion, Hinweise zu Siegeln, ein Memory zum Ausschneiden und Aktionsideen.