Energie sparen ist nicht nur gut für die Umwelt. Es trägt auch zur globalen Gerechtigkeit bei. Wir haben deshalb eine Reihe von Ideen, wie Erziehende mit ihren Kindern in der Kita sinnvoll und fröhlich Energie sparen können.
Klar, Energie sparen schont die Umwelt und das Klima. Momentan mögen wir unsere Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern zeigen, indem wir keine Energie mehr von Russland beziehen. Dem entsprechend steigen die Energiekosten. Wir wollen nicht mehr nur – wir müssen vielleicht auch sparen. Dabei übersehen wir leicht, was unser Energieverbrauch für die Menschen im globalen Süden bedeutet: Die Ölförderung zerstört ganze Ökosysteme, nicht nur dann, wenn gerade mal spektakulär eine Tiefseeplattform Leck schlägt. Im Niger-Delta beispielsweise sind Gewässer, Böden und Luft mittlerweile stark verseucht.
Aber auch der Abbau von Teersanden, die Erdgasgewinnung durch Fracking, der Kohletagebau, die radioaktive Kontaminierung ganzer Regionen, wie zuletzt 2011 im japanischen Fukushima – all das vernichtet nicht nur den Lebensraum zahlloser Menschen, Tiere und Pflanzen. Es wirkt sich über die globale Vernetzung der ökologischen Kreisläufe auf alle unsere Kinder und Nachfahren aus. Höchste Zeit also, auch in der Kita Energie zu sparen, wo es geht. Deshalb haben wir hier sieben Tipps zum Energie sparen, die mit Kinder in der Kita Spaß machen:
1. Stromfresser entdecken
Warum nicht mal gemeinsam mit den Kindern auf die Suche nach Stromfressern in der Kita gehen? Im ersten Schritt können die Kindern alle Dinge markieren, die Strom verbrauchen. Im zweiten überlegen sie dann gemeinsam, wie sie jeweils Strom sparen können.
Übrigens: Der Stromverbrauch elektrischer Geräte lässt sich auch messen. Vergleichen Sie doch mal zusammen mit den Kindern, welche Geräte wie viel Energie verbrauchen. Wichtig: Achten Sie dabei auch auf die heimlichen Energiefresser, wie Geräte im Standby-Modus. Diese erkennt man an Fernbedienungen oder leuchtenden Anzeigen. Standby-Geräten lässt sich über ausschaltbare Steckerleisten konsequent der Strom abdrehen.
2. Das Zwillingsspiel
Vieles, was früher manuell erledigt wurde, machen wir heute mit Hilfe elektrischer Geräte. Das erleichtert uns die Arbeit, spart Zeit und macht vieles überhaupt erst möglich. Aber es kostet eben auch sehr viel Energie. Überlegen Sie doch einmal mit den Kindern – und machen Sie vielleicht auch ein Memory-Spiel daraus: welches elektrische Gerät hat ein stromloses Gegenstück? Da finden sich Paare wie „Wäscheleine statt Wäschetrockner“, „Bilderbuch statt Fernseher“, „Besen statt Staubsauger“ oder auch „Brettspiel statt Gameboy“ und vieles mehr.
3. Ein Tag ohne Strom
Was passiert an einem Tag ohne Strom? Worauf müssen wir eigentlich verzichten, wenn die elektrischen Geräte nicht mehr funktionieren? Sammeln Sie mit den Kindern Aufgaben, die man im Kita-Alltag mit und ohne den Einsatz von Strom erledigen kann. Spielen Sie diesen Versuch mit den Kindern zuerst in Gedanken durch. Probieren Sie dann auch einen echten „Tag ohne Strom“ aus. Beim Klima-Kita-Netzwerk finden Sie Infos dazu.
4. Warmwasser aus
Warmwasser verbraucht Unmengen von Energie. Zum Teil vollkommen unnötig. Denn auch mit kaltem Wasser kann man sich die Hände waschen oder die Zähne putzen. Nicht vergessen: zwischendurch den Hahn zudrehen! Außerdem braucht man schmutziges Geschirr nicht unter fließendem Wasser spülen und sollte lieber duschen statt baden – das verbraucht nur rund ein Drittel des warmen Wassers. Welche weiteren Ideen haben Sie und Ihre Kinder?
5. Pullover an
Wer die Raumtemperatur um nur ein Grad senkt, spart in etwa sechs Prozent der Heizenergie. Daher: Pullover anziehen, statt Heizung raufdrehen. In der Kita lässt sich ein Thermometer anbringen. Das sollte in den Wohnräumen um die 20–21 Grad anzeigen, in der Küche 18 Grad und im Schlafzimmer sogar nur 16–18 Grad. Prüfen Sie doch mal, wie es in Ihrer Kita aussieht! So können Sie auch richtig viel Geld sparen.
6. Luft und lüften
Auch richtiges Lüften spart Energie: Gekippte Fenster sind ein Klimakiller! Besser ist es, die Fenster für kurze Zeit richtig weit aufzumachen und die Heizung währenddessen auszuschalten. Außerdem können Sie mit den Kindern mal nach Zugluftecken in der Kita fahnden: Wo bewegt sich die Luft stärker, wo weniger stark? Zusammen mit den Kindern können Sie dann auch lustige Zugluftstopper für undichte Fenster und Türen selber machen (eine Anleitung finden Sie zum Beispiel hier). Oder kann der Hausmeister mit den Kindern die Fenster und Türen besser abdichten?
7. Mitmachausstellung
Wenn Sie und Ihre Kids zu echten Energiespar-Expertinnen und -Experten geworden sind, dann wollen Sie die Erfahrungen vielleicht ja an Eltern und Familien weitergeben: Dokumentieren Sie dazu alle Ideen und Ergebnisse mit Fotos und Zeichnungen. Machen Sie eine kleine Kita-Ausstellung zum Thema „Energiesparen“ laden Sie Eltern und Geschwister ein. Wer weiß – vielleicht inspiriert das ja zum Mitmachen und fördert den Austausch weiterer, guter Ideen …
Noch ein Tipp für Träger
Kindertagesstätten und andere öffentliche Einrichtungen haben meist einen hohen Energiebedarf. Energieeffiziente Gebäude sind daher mit Blick auf die Klimaschutz-Ziele der Bundesregierung und Europas ein entscheidender Faktor für Einsparungen. Deshalb sollten sich jede Kita einmal fragen: Wie steht es um den energetisch-baulichen Zustand unseres Gebäudes? Nehmen Sie als Kita-Träger die Bausubstanz und die Gebäudetechnik genauer unter die Lupe. Wird die Kita bereits mit Öko-Strom versorgt? Senken Sie den CO2-Ausstoß Ihrer Einrichtung und profitieren Sie zugleich von der damit verbundenen Kosteneinsparung. Sogenannte Klimaschutzmanager*innen beraten Sie dabei. Und das bedeutet nicht nur Investitionen in das Gebäude. Auch die Schulung Ihre pädagogischen Fachkräfte ist sinnvoll. Dadurch wissen sie, wie sie selbst Energie sparen können – und wie sie das Thema mit Kindern aufgreifen können.
Bildquelle: Rosy – The world is worth thousands of pictures from Pixabay
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